Kursbuch Sucht

Suchthilfe in Hamburg finden

Glossar

Allgemeine Suchtberatung
Allgemeine Suchtberatungsstellen in Hamburg bieten Hilfesuchenden und deren Angehörigen eine anonyme und kostenlose substanzübergreifende Erstberatung. Nach dem Erstgespräch werden die Betroffenen bei Bedarf an ein spezifisches Beratungsangebot - z.B. Beratungsangebot bei Verhaltenssüchten verwiesen, das auf die individuelle Situation der Hilfesuchenden passt. Im Rahmen der ambulanten Beratung erhalten Hilfesuchende Empfehlungen und Ratschläge zur Verbesserung der aktuellen Lebensumstände und in der Regel erarbeiten die hilfesuchende Person und die Fachkraft gemeinsam einen sogenannten Hilfeplan. Neben der Motivierung der Hilfesuchenden ihre Lebenssituation und ihr Konsumverhalten zu ändern, sieht der Hilfeplan häufig eine Suchtbehandlung vor.
Spezifische Beratung bei Verhaltenssüchten
Aktuell gibt es in Hamburg mehrere ambulante Suchtberatungsstellen, die als Fachstellen für Verhaltenssüchten fungieren und spezifische Beratungsangebote vorhalten.
Niedrigschwellige Beratungsangebote
In Hamburg gibt es ein vielfältiges Angebot an niedrigschwelligen Einrichtungen, die neben Harm-Reduction-Angeboten - Basis- und Überlebenshilfen - ua auch niedrigschwellige Beratung zu Sucht anbieten.
Suchtberatung bei besonderen Lebenslagen
In besonderen Lebenslagen wie Migration, Haft oder suchtbelasteten Familien und Schwangerschaft, Leben mit Behinderung erfordert eine gute Suchtberatung spezielle Kenntnisse und Kompetenzen wie die von Muttersprachler*innen. In Hamburg gibt es diverse spezialisierte Beratungseinrichtungen, die in solchen Lebenslagen qualifziert unterstützen.
Entgiftung / Entzug
Ergebnis einer ersten Suchtberatung kann sein, dass zunächst eine medizinische Entzugsbehandlung notwendig ist. Daraufhin folgt die sog. Entwöhnungsphase. Diese kann ambulant, stationär oder ggf. ganztags ambulant angeboten werden.
Substitutionsbehandlung
Charakteristisch für eine ambulante Suchthilfe bei Opiatabhängigen ist die Substitution, die in Hamburg von diversen Ambulanzen und Arztpraxen (s. Arztsuche der Ärztekammer Hamburg) durchgeführt wird.
Suchtrehabilitation (ambulant)
Die Therapie und Rehabilitationsphase sollte sich nahtlos an den Entzug anschließen und nimmt meist einen Zeitraum von 3-9 Monaten ein. Auch hier besteht die Möglichkeit einer ambulanten Rehabilitation. Hohe Priorität hat hierbei die Entwöhnung und die stufenweise Wiedereingliederung in den Lebens- und Arbeitsalltag.
Suchtrehabilitation (teil-/stationär)
Eine weitere Möglichkeit in dieser Phase sind stationär orientierte Angebote. Stationäre Suchthilfen bzw. teil-stationäre Suchthilfen werden von Tages-und Fachkliniken, psychiatrischen Krankenhäusern mit Abteilungen für Suchtkranke und therapeutischen Gemeinschaften bereitgestellt. Es besteht auch die Möglichkeit der Kombination beider Hilfsangebote.
Adaption
Die Rehabilitation kann nach Beendigung durch eine direkt daran anschließende Adaption ergänzt werden. Eine Adaption dauert i. d. R. bis zu vier Monaten. In diesem Zeitraum wird primär eine Integration in ein drogenfreies Leben gefördert. Hinzu kommt die Unterstützung, den Herausforderungen des Alltags positiv entgegen zu treten. Bezeichnend für eine Adaption sind der Zugang zu neuen beruflichen Perspektiven und die soziale Wiedereingliederung. Meist schließt sich die Adaption nahtlos an die Rehabilitation an, es gibt jedoch auch externe Adaptionsangebote.
Vorsorge
Vorsorgeangebote unterstützen direkt nach der Entgiftung bei der körperlichen und seelischen Stabilisierung. Ambulante und stationäre Vorsorgeleistungen sind in der Regel Aufgabe der gesetzlichen Krankenversicherung (Rehabilitationsangebote sind häufig Leistungen der Rentenversicherung.)
Nachsorge (ambulant)
Die ambulante Nachsorge erfolgt nach einer (teil)stationären Suchtreha und unterstützt Abhängkeitskranke dabei, in der Reha erworbene Verhaltensweisen und Einstellungen in den Alltag zu übertragen.
PSB
Die Substitutionsbehandlung ist mit einer Psychosozialen Beratung (PSB) verknüpft. Sie soll dazu beitragen, die Ziele der Substitutionsbehandlung zu erreichen und ist vorgeschrieben, wenn die Substituierten Mütter oder Väter minderjähriger Kinderr sind.
Harm-Reduction-Angebote
Neben niedrigschwelligen Suchtberatungsangeboten bieten niedrigschwellige Einrichtungen in Hamburg vor allem Harm-Reduction-Angeboten - Basis- und Überlebenshilfen vom Café bis hin zur Waschmaschine, dem Spritzentausch und Konsumraum - an.
LGBTQIA+
Es gibt in Hamburg sowohl Einrichtungen der Suchthilfe, die sich spezifisch an LGBTQIA+ wenden, als auch Einrichtungen, die spezielle Angebote für LGBTQIA+ vorhalten.
Eingliederungshilfe
Eingliederungshilfen unterstützen Suchtkranke darin, sich ein eigenverantwortliches und suchtmittelfreies Leben aufzubauen.
Suchtselbsthilfe
Neben angeleiteten Gruppen in Suchtberatungs- oder -rehabilitationseinrichtungen gibt es auch offene Angebote von Ehrenamtlichen und Verbänden wie den Guttemplern oder den Aas, bisweilen auch in anderen Sprachen oder zu spezifischen Süchten/Störungen.
Online-Angebote (interaktiv)
Es gibt neben Online-Beratungsangeboten auch internetbasierte Angebote, die Suchtkranke oder Angehörige darin unterstützen, sich informiert und eigenverantwortlich mit einem Suchtmittelkonsum oder (Sucht)Verhalten beispielsweise mit Hilfe eines Online-Tagebuches auseinanderzusetzen.
Telefonische Angebote (Beratung / Hotlines)
Neben einigen speziellen telefonischen Info-Angeboten gibt es insbesondere Beratungsangebote per Telefon.